





In der Sitzung vom 04. März 2024 wurde der Haushalt 2024 verabschiedet. Lesen Sie hier die komplette Haushaltsrede unseres Fraktionssprechers Dirk Holtkamp:
Sehr geehrter Herr Landrat Adenauer,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen des Kreistages
Das Gute vorweg, die FWG-UWG Kreistagsfraktion wird dem Haushalt 2024 zustimmen.
Wie bereits im letzten Jahr kritisch angemerkt steigen die Aufwendungen der freiwilligen uns steuerbaren Leistungen. Dem Anstieg von 2022 auf 2023 um 6,4 Millionen € folgt nun ein weiterer Anstieg um 3,3 Millionen € auf stolze
35 Millionen €. Die Befürchtungen vom letzten Jahr, dass es einen erneut deutlichen Anstieg bei diesen Leistungen gibt haben sich bestätigt.
Wir als Kreis können diese Steigerungen nicht mehr abfangen. Es kann nicht sein, wenn z. B. eine als Verein eingetragene Einrichtung einen Spender verliert, dass der Kreis einfach für diesen finanziellen Ausfall einspringt. Dies ist nur eines von vielen Beispielen.
Da unser Antrag auf einfrieren der Zuschüsse auf den Stand 2023 keinen Zuspruch fand, werden wir frühzeitig im Jahr 2024 Anträge auf Einsparungen stellen, damit die Einrichtungen wissen mit welchen Geldmitteln sie im Jahr 2025 auskommen müssen und sich frühzeitig andere Einnahmequellen oder Sparpotentiale suchen können.
Nicht nur bei den freiwilligen und steuerbaren Leistungen muss der Rotstift angesetzt werden. Auch die Kreisverwaltung muss in ihrem eigenen Zuständigkeitsbereich nach Einsparpotentialen suchen.
Ein erster Ansatz könnte die Einstellung der kostenlosen Zurverfügungstellung von Zeitschriften für Kreistagsmitgliedern sein, hier lassen sich schon ein paar tausend Euro im Jahr sparen.
Hier gehen wir davon aus, dass diese bereits zum Eckwertebeschluss für den Haushalt 2025 am 01.07.2024 vorgelegt werden.
Verwundert hat uns als FWG-UWG Fraktion, dass nur die FDP und wir Anträge auf Reduzierung der Kosten bzw. Ausgaben für den Haushalt 2024 eingebracht haben.
Bei den übrigen Fraktionen scheint das Spendierhemd immer noch zu groß zu sein. Da werden Anträge auf Förderung von Fortbildungsmaßnahmen für Kreistagsmitglieder gestellt, da soll eine Kampagne zur Stärkung der Tagespflege gestartet werden.
Für Standortmarketing sollen 20 Tsd € für 2024 und sogar 70 Tsd € für 2025 und 2026 ausgegeben werden auch wenn dies weniger als in Jahr 2023 sind.
Ein weiterer Anspruch an uns als Kreistagsmitglieder muss es sein, den Kreishaushalt nicht ins unermessliche steigen zu lassen. Von 2022 zum Entwurf für 2024 ist der Kreishaushalt vom 643 auf 780 Mill. Euro angestiegen, Dies sind mehr als
21 % Steigerung. Was auch noch zu berücksichtigen ist, dass ab 2025 die „ausgelagerten Kosten für die Bekämpfung von CoVid 19 und die Aufwendungen für den Ukrainekrieg haushaltswirksam werden.
Die Städte und Gemeinden im Kreis Gütersloh erhöhen Ihre Steuern um einerseits ihre eigenen Haushalte einigermaßen darstellen zu können. Anderseits werden durch die höheren Umlagezahlungen an den Kreis diese Einnahmen verbraucht.
Sollte die Änderung der Grundsteuerreform im Jahr 2025 wirklich greifen, befürchten wir noch höhere Belastungen für die Bürgerinnen und Bürger im Kreis.
Hier müssen wir als Politik gegensteuern. Die Städte und Gemeinden und auch der Kreis Gütersloh haben erstmal kein Einnahmeproblem, sondern ein Ausgabeproblem. Dieses muss wie bereits mehrfach erwähnt gelöst werden.
Der Umzug des Jobcenters in das neue Gebäude ist im 1.Hbj. 2024 fest eingeplant. Bisherige Außenstellen können aufgelöst werden, hier versprechen wir uns Synergieeffekte und Einsparung u. a. bei den Bewirtschaftungskosten von Gebäuden. Erfreulich ist auch, dass der gesteckte Kostenrahmen wohl eingehalten wird.
Das neue Bevölkerungsschutzzentrum bereitet uns leichte Sorgen. Die Kosten weichen doch erheblich von der ursprünglichen Kostenplanung ab. Dies ist nicht nur durch die kleine Erweiterung der Gebäudefläche zu erklären. Wir hoffen, dass die steigenden Baukosten durch gute Arbeit im begleitenden Arbeitskreis reduziert werden können.
Ausdrücklich begrüßen wir die Entscheidung das die Sondereinheit Krad zum Katastrophenschutz im Kreis Gütersloh etabliert wird. Dass der Kreis Gütersloh als einer der Ersten diese Sondereinheit bekommt ist sicherlich auch ein Verdienst des Kreis- und stv. Bezirksbrandmeister Dietmar Holtkemper, der sich immer für die Belange des Feuerwehrwesens einsetzt.
Bei Stalag 326 hat sich die Hartnäckigkeit, auch wenn wir dafür kritisiert worden sind, ausgezahlt. Durch unser gemeinsames Nein mit der CDU-Fraktion uns anderen konnten wir erreichen, dass im jetzigen Kompromissvorschlag die Belastung des Kreises um die Hälfte auf 210.000 € plus Inflationsausgleich begrenzt wird. Auch die allgemeinen Investitionskosten können reduziert werden, da große Neubauten nicht mehr vorgesehen sind. Trotzdem wird es eine Gedenkstätte bleiben und werden, die von nationaler Bedeutung ist. Wäre es nach den Fraktionen der Bundesampel gegangen, wären die Belastungen auch für den Kreis Gütersloh wesentlich höher ausgefallen.
Schlussendlich möchten wir uns bei der gesamten Verwaltung bedanken die uns zu jeder Zeit mit Rat und Tat zur Verfügung stand.